Bäume sind unglaubliche Überlebenskünstler und daher finden wir sie auch in den unterschiedlichsten Umgebungen - überall auf der Welt. Eine Birke bevorzugt das feuchte Erdreich am Rand eines Bachlaufs, dort gedeiht sie prächtig. Die Birke kann aber auch genauso in schwindelerregender Höhe hartnäckig an die bröckelnden Fugen einer alten Mauer wachsen. Im Folgenden ein paar Informationen über die Baumarten in Deutschland.

Die verschiedenen Bäume unserer deutschen Wälder

Wenn jemand das Sagen im Wald hat, dann sind es die Bäume. Geht man in der Geschichte zurück, so haben Bäume schonmal fast ganz Deutschland bedeckt. Deutschland ist eines der waldreichen Länder der Europäischen Union. Mit 11,4 Millionen Hektar ist knapp ein Drittel der Gesamtfläche mit Wald bedeckt.

Doch welche Baumarten wachsen denn bei uns und wer dominiert die Wälder?

Wir schenken dir jetzt eine einfache Übersicht.

 

Die Fichte

Sie dominiert die Wälder in Deutschland. Die Fichte ist sehr unkompliziert, anspruchslos und schnellwüchsig. Sie ist die am häufigsten vorkommende Baumart und bedeckt damit rund 28,2 Prozent der deutschen Waldfläche.

Die einzige in Mitteleuropa heimische Art ist die „Gemeine Fichte“, die wegen ihrer schuppigen, rotbraunen Rinde fälschlicherweise manchmal als „Rottanne“ bezeichnet wird.

Die Gemeine Fichte kommt bei uns von Natur aus vor allem im Bergland vor. Sie hat einen hohen Wasserbedarf und verträgt relativ viel Schatten. Im Tiefland und auf trocken-warmen Standorten im Gebirge ist sie besonders anfällig für die berüchtigten Borkenkäfer. Man mag es nicht glauben, weil man denkt, dass Bäume immer stark sind, doch ein Sturm kann reine Fichtenwälder innerhalb weniger Stunden verwüsten. Warum ist das so? Weil die Bäume recht flach wurzeln und daher gegen einen Sturm einfach keine Chance haben.

Die Fichte zählt zu der Gattung der Kiefergewächse. Bis zu 35 Arten gibt es von dem immergrünen Nadelbaum. Der Anbau von Fichten außerhalb ihrer natürlichen Standorte kann sich außerdem negativ auf den Boden auswirken. Die Fichte wächst schnell und ihr Holz ist vielseitig einsetzbar. Dementsprechend hoch ist ihre Nachfrage auf dem Holzmarkt. Wie unterscheidet sich die Fichte von der Tanne? Fichtenzapfen hängen am Ast herunter, Tannenzapfen wachsen dagegen aufrecht.

Wir haben noch ein paar interessante Punkte für dich. Bei den Römern galt die Fichte aufgrund ihres starken Wuchses als Symbol der Hoffnung. Wenn jemand ums Leben kam oder eine Trauerfeier bevorstand, so hat man damals Fichtenzweige an die Haustür gehängt. Die Fichte wurde im alten Griechenland dem Meeresgott Poseidon geweiht, weil das Holz der Fichte gerne zum Bau von Schiffen verwendet wurde.

 

Die Kiefer

In trockenen Regionen, wo es für die Fichte zu trocken ist, gefällt es dem Kieferbaum besser. Die Kiefer verträgt auch eisige Kälte und ist eine sehr robuste Baumart, die geringe Ansprüche an die Nährstoffversorgung stellt. Rund 28,2 Prozent der deutschen Waldfläche ist von der Kiefer bedeckt.

Überschwemmungen (zum Beispiel entlang von Fließgewässern) setzen ihr hingegen zu. Wie die Fichte kann sich auch die Kiefer negativ auf den Boden auswirken, da ihre Nadeln zur Bodenversauerung beitragen können. Auch Kiefernholz lässt sich vielseitig als Bau- und Industrieholz einsetzen.

 

Die Rotbuche

Rund 15 % der Waldfläche in Deutschland sind von der Rotbuche belegt.

Die Rotbuche verträgt sehr viel Schatten, sie würde also viele Wälder in Deutschland von Natur aus dominieren. Sie kann unter anderen Baumarten aufwachsen, deren Nachkommen dann im Schatten der Buche nicht mehr genug Licht finden. Die Rotbuche fühlt sich dort zu Hause wo es nicht besonders feucht oder besonders trocken ist. Auch oben im Gebirge fühlt sie sich wohl. Durch den Klimawandel gerät die Buche jedoch in Bedrängnis, denn es wird in den meisten Teilen Deutschlands immer wärmer und trockener.

 

Die Eiche

Es gibt bei uns zwei einheimische Eichenarten, die Stieleiche und die Traubeneiche. Eichen brauchen vor allem eines, nämlich Licht. Das ist der Grund, weshalb sie, wie viele andere lichtbedürftige Baumarten, auf Dauer von der Buche verdrängt werden. Wir finden sie in der Natur dort, wo es der Buche entweder zu nass oder zu trocken ist. Die Eiche zählt zu einer wichtigen Baumart, denn sie ist das zu Hause für mehrere hundert Insektenarten und hat deshalb auch einen großen ökologischen Wert.

Eichen wachsen verhältnismäßig langsam und wachsen natürlicherweise vor allem in Mischwäldern, zum Beispiel zusammen mit anderen Baumarten, wie den Hainbuchen, Linden, Ahornen, Birken und Kiefern.

 

Die Lärche

Es gibt nur einen europäischen Nadelbaum, der im Winter seine Nadeln verliert. Die Europäische Lärche und die findet man eigentlich nur im Gebirge. Da die Lärche aber schnell wächst und ihr Holz als Bau- und Möbelholz sehr geschätzt wird, kommt sie in Deutschland auch in vielen Wirtschaftswäldern vor. Unter den Nadelbäumen hat sie das härteste und schwerste Holz. Als anspruchsvolle Lichtbaumart muss der Lärche zum Wachsen regelmäßig Platz geschaffen werden. Sie würde sonst natürlicherweise von anderen schattenverträglichen Baumarten verdrängt werden. Welchen Boden mag die Lärche? Auf frischen bis mäßig frischen, gut durchlüfteten Böden fühlt sie sich wohl.

 

Die Weißtanne

Die Weißtanne ist wie die Lärche eigentlich ein Baum der Gebirgsregionen bevorzugt. Die Weißtanne ist in den vergangen Jahrhunderten sehr stark genutzt und dabei kaum nachgepflanzt worden. Rauchschadstoffe haben ihr auch noch zugesetzt. Die Holzindustrie konzentriert sich daher mehr auf die Fichte.

Die Weißtanne hat großes Potenzial im Bau- und Konstruktionswesen, da ihr Holz keine Harzgänge aufweist und damit deutlich beständiger ist als das Holz der Fichte. Doch der bekannte Nasskern im Holz erschwert das Trocken ungemein.

Die Tanne ist eine Schattenbaumart, sie fühlt sich also in Mischwäldern zu Hause. Sie erhöht in den Wäldern mit ihrem Dasein die Strukturvielfalt und kann so auch unter dominanten Baumarten aufwachsen und den späteren Wald mit ausformen. Idealerweise sollte eine gute Wasserversorgung im Boden gegeben sein, auch wenn die Weißtanne wesentlich mehr Trockenheit als die Fichte verträgt. Die Tanne ist ein wichtiger Mitspieler, wenn es um den Klimawandel geht. Wegen ihrer starken und tiefreichenden Wurzeln und der größeren Trockenheits- und Temperaturtoleranz wird sie als wichtige Baumart zur Anpassung an den Klimawandel in Betracht gezogen.

 

Die häufigsten Bäume sind Fichte, Kiefer, Rotbuche und Eiche

Ausgehend von der gesamten Holzbodenfläche Deutschlands von 11.4 Mio Hektar

 Waldbaumart Anteil an Gesamholzbodenfläche Fläche in Hektar
Fichte 25,38% 2.763.219
Kiefer 22,31% 2.429.623
Rotbuche 15,43% 1.680.072
Eiche 10,38% 1.129.706
Lärche 2,82% 307.050
Weißtanne 1,68% 182.757

Quelle: Bundeswaldinventur

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