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Rotzeder Herkunft

Die Rotzeder (Thuja plicata), auch als Riesenlebensbaum, Western Red Cedar oder Westliche Thuja bekannt, ist eine imposante immergrüne Konifere aus der Familie der Zypressengewächse (Cupressaceae). Ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet liegt an der Pazifikküste Nordamerikas, insbesondere in den Küstenregionen von British Columbia (Kanada) sowie den US-Bundesstaaten Washington, Oregon, Kalifornien und dem südöstlichen Teil Alaskas. Dort prägt sie als dominierende Baumart die gemäßigten Regenwälder, die durch ein feuchtes, mildes Klima und eine beeindruckend artenreiche Vegetation gekennzeichnet sind.

Die Rotzeder gehört zu den höchsten Baumarten Nordamerikas und kann in ihrer natürlichen Umgebung Wuchshöhen von bis zu 70 Metern sowie Stammdurchmesser von über 5 Metern erreichen. Die ältesten Exemplare werden auf ein Alter von über 1000 Jahren geschätzt. Besonders in den feuchten Küstenregionen wächst die Rotzeder mit bemerkenswerter Vitalität. Die Baumart gedeiht dort auf nährstoffreichen, tiefgründigen Böden und profitiert vom ozeanischen Klima mit hoher Luftfeuchtigkeit und milden Wintern.

Für die indigenen Völker des nordwestlichen Amerikas, darunter die Haida, Tlingit, Salish und Tsimshian, hatte die Rotzeder eine zentrale kulturelle und praktische Bedeutung. Sie wurde nicht nur als Bauholz genutzt, sondern auch als spiritueller und heiliger Baum verehrt. Das Holz diente der Herstellung von Totempfählen, Kanus, Langhäusern, Masken und rituellen Gegenständen. Die Rinde wurde zu Kleidung, Matten oder Seilen verarbeitet. Bis heute spielt sie in der Mythologie und Identität dieser Kulturen eine wichtige Rolle – viele nennen sie den „Baum des Lebens“.

Nach Europa gelangte die Rotzeder Mitte des 19. Jahrhunderts. Sie wurde zuerst in England als Ziergehölz eingeführt und verbreitete sich im Laufe der Zeit in ganz Mitteleuropa. In Deutschland ist sie seit dem frühen 20. Jahrhundert in Parks, Gärten und Friedhöfen zu finden, vor allem als Heckenpflanze, Windschutz oder Solitärbaum. Sie wird geschätzt für ihren dichten Wuchs, ihre dekorative Belaubung und die gute Schnittverträglichkeit. Ihr harzig-würziger Duft macht sie zusätzlich beliebt, ebenso wie ihre immergrüne Erscheinung, die auch im Winter Struktur und Farbe in Gärten bringt.

Obwohl der Name „Rotzeder“ anderes vermuten lässt, gehört sie botanisch nicht zu den echten Zedern (Gattung Cedrus), sondern zu den Lebensbäumen (Thuja), einer Gattung innerhalb der Scheinzypressen. Ihr Holz ist leicht, widerstandsfähig gegen Fäulnis und Insektenbefall und wird auch heute noch vielfach eingesetzt – beispielsweise für Außenverkleidungen, Dachschindeln, Saunabau oder Musikinstrumente. In Nordamerika ist Thuja plicata ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in der Forstwirtschaft.

Pflege und Standort

Die Rotzeder ist eine pflegeleichte und robuste Gartenpflanze, die sich sowohl als Solitärbaum als auch in Form einer Hecke eignet. Sie bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. An vollständig schattigen Plätzen wächst sie zwar ebenfalls, neigt dort aber zu einem lockeren, lichteren Wuchs. Ihr charakteristischer dichter Wuchs entfaltet sich am besten bei guter Lichtversorgung.

Beim Boden zeigt sich die Rotzeder anpassungsfähig, bevorzugt jedoch tiefgründige, humusreiche und mäßig feuchte Böden mit guter Drainage. Lehmige, leicht saure bis neutrale Substrate sind ideal. Auf trockenen Sandböden leidet sie unter Wassermangel, während staunasse Böden die Wurzeln schädigen können. Daher sollte der Standort gut durchlässig sein. Eine Bodenverbesserung mit Kompost oder Rindenhumus ist bei schweren Böden empfehlenswert.

In der Jugendphase benötigt die Rotzeder einen gewissen Frostschutz, insbesondere in windoffenen oder exponierten Lagen. Reifere Pflanzen hingegen sind in Mitteleuropa winterhart. Eine Mulchschicht im Wurzelbereich reguliert die Bodenfeuchte und schützt die empfindlichen Flachwurzeln vor extremen Temperaturen. Zudem reduziert Mulch das Unkrautwachstum und fördert das Bodenleben.

Einzelstehende Exemplare sollten mit ausreichend Abstand zu Gebäuden und anderen Gehölzen gepflanzt werden, da die Rotzeder eine beachtliche Endgröße erreichen kann. In Heckenform lässt sie sich jedoch problemlos in Höhe und Breite regulieren. Insgesamt zählt die Thuja plicata zu den widerstandsfähigsten Gehölzen im Garten – sie verträgt sogar Luftverschmutzung und städtisches Klima relativ gut.

Rotzeder schneiden

Die Rotzeder ist ausgesprochen schnittverträglich und kann problemlos geformt werden. Besonders als Heckenpflanze ist ein regelmäßiger Rückschnitt notwendig, um eine dichte, gleichmäßige Struktur zu erhalten. Der beste Zeitpunkt für den Schnitt liegt zwischen Spätsommer und Frühherbst (August bis September), da dann das Wachstum weitgehend abgeschlossen ist und die Schnittstellen noch vor dem Winter verholzen können.

Im Frühjahr ist ein leichter Formschnitt vor dem Austrieb möglich. Es ist jedoch wichtig, nicht zu tief in das alte Holz zu schneiden, da die Rotzeder aus unbelaubten Partien nur sehr schlecht wieder austreibt. Besonders im Inneren des Gehölzes befinden sich oft braune, nadellose Zonen – Schnitte in diese Bereiche hinterlassen dauerhafte Kahlstellen.

Bei Hecken empfiehlt sich eine leicht konische Schnittform – oben schmaler, unten breiter –, um eine gleichmäßige Lichtverteilung zu gewährleisten. So bleibt die Pflanze von unten bis oben gleichmäßig belaubt. Einzelbäume benötigen in der Regel nur einen gelegentlichen Pflegeschnitt zur Entfernung abgestorbener, beschädigter oder überkreuzender Äste.

Saubere, scharfe Werkzeuge sind beim Schnitt essenziell, um Quetschungen zu vermeiden. Schnittflächen an dickeren Ästen können mit einem Wundverschlussmittel behandelt werden, um Infektionen vorzubeugen. Bei starker Sonneneinstrahlung sollte man den Rückschnitt an bedeckten Tagen durchführen, um Sonnenbrand auf den freigelegten Pflanzenteilen zu vermeiden.

Rotzedern düngen

Eine regelmäßige Düngung unterstützt die Rotzeder in ihrem Wachstum und fördert die Gesundheit sowie die intensive Grünfärbung der Nadeln. Ideal sind organische oder organisch-mineralische Langzeitdünger, die im Frühjahr (März bis April) ausgebracht werden. Hornspäne, Kompost oder spezielle Koniferendünger mit ausgewogenem NPK-Verhältnis (z. B. 10-5-8) sind besonders gut geeignet.

Bei Heckenpflanzungen, insbesondere auf nährstoffarmen Böden, sollte die Düngung jährlich erfolgen. Kübelpflanzen benötigen in der Hauptwachstumszeit (April bis August) alle zwei bis vier Wochen eine Versorgung mit Flüssigdünger, da im Gefäß ein begrenztes Nährstoffreservoir vorhanden ist. Eine zusätzliche Mulchdecke aus Rindenhumus oder Pinienrinde erhält die Bodenstruktur und wirkt als natürlicher Langzeitdünger.

Ab Spätsommer (Ende Juli) sollte keine stickstoffbetonte Düngung mehr erfolgen, um das Triebwachstum nicht unnötig zu verlängern. Stattdessen sind kaliumbetonte Dünger sinnvoll, da sie die Zellstruktur stärken und die Frosthärte erhöhen. Überdüngung ist zu vermeiden – sie schwächt das Pflanzengewebe und macht es anfällig für Krankheiten.

Rotzeder gießen

Die Rotzeder benötigt in den ersten Jahren nach der Pflanzung eine regelmäßige, durchdringende Bewässerung. Der Boden sollte konstant feucht, aber niemals staunass sein. Besonders bei jungen Pflanzen und frisch gepflanzten Hecken ist das Wurzelwerk noch nicht ausreichend ausgebildet, um Trockenperioden zu überstehen. Deshalb sollte insbesondere während der Sommermonate regelmäßig gegossen werden – je nach Witterung ein- bis zweimal pro Woche mit 20–40 Litern pro Pflanze.

Ältere Exemplare sind deutlich toleranter gegenüber Trockenheit, profitieren aber auch in Hitzeperioden von zusätzlicher Wassergabe. Eine gute Faustregel: Selten, aber durchdringend gießen. Ein Gießrand oder Bewässerungsringe helfen dabei, das Wasser gezielt in die Wurzelzone zu leiten. Bewässerungssäcke sind eine praktische Lösung für größere Exemplare oder Hecken.

Die beste Zeit zum Gießen ist morgens oder abends, wenn die Verdunstung gering ist. Auch im Winter kann bei anhaltender Trockenheit gegossen werden – insbesondere in frostfreien Perioden, um das Vertrocknen der immergrünen Nadeln (Frosttrocknis) zu vermeiden. Wichtig ist es, vor jedem Gießen den Feuchtigkeitszustand des Bodens zu prüfen, um Staunässe zu vermeiden.

Eine Mulchschicht aus Rindenhumus, Grasschnitt oder Laub schützt den Boden vor Austrocknung und reduziert den Gießbedarf. In Hitzeperioden und bei langen Trockenphasen sollte die Rotzeder nicht sich selbst überlassen werden – ihr sonst robustes Erscheinungsbild kann durch Wassermangel schnell leiden.

Generell gibt es bei der Bewässerung von Bäumen einige allgemeine Richtlinien zu beachten. Hier die wichtigsten Punkte:

  • Wenn ein Baum nicht im Kübel stehen, sondern direkt in der Erde, solltest du viel Wasser auf einmal geben. Die ideale Menge pro Gießgang liegt zwischen 75 – 100 Liter Wasser. Dadurch stellst du sicher, dass das Wasser auch wirklich im Wurzelbereich des Baumes ankommt.
  • Das Wasser soll dabei möglichst langsam abgegeben werden, damit es der Boden auch aufnehmen kann. Wird das Wasser zu schnell gegeben, fließt es oberflächlich wieder ab, da ein trockener Boden nur wenig Wasser aufnehmen kann. Deshalb empfehlen wir den Einsatz von Baumbewässerungsbeuteln.
  • Die baumbad Bewässerungssäcke geben über einen Zeitraum von mehreren Stunden das Wasser durch kleine Löcher tröpfchenweise an den Boden ab. Dadurch wird eine gleichmäßige Feuchtigkeit des Bodens im gesamten Wurzelbereich erreicht, wodurch die Wurzeln das Wasser gut aufnehmen können.
  • Dabei wird der Bewässerungssack wie eine Jacke um den Baumstamm gelegt und mit dem Reißverschluss verschlossen. Im nächsten Schritt befüllt man den Bewässerungsbeutel mit Wasser und lässt ihm dann Zeit, sich tröpfchenweise zu entleeren.
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